Montag, 12. Oktober 2015

Stella meldet sich mal wieder :)

So, es gibt mal wieder einen neuen Post aus Frankreich :D

Als erstes mal zu einem Thema, das überhaupt niemand von mir erwartet hätte: Essen, genauer gesagt mein Schulessen hier. Schulessen hier besteht nämlich aus einem Hauptgericht und 3 weiteren Sachen, zum Beispiel Jogurt, Gemüsezeugs, Obst, Desserts und Käse. Zusätzlich dazu gibt es noch soviel Baguette wie man will. Mir ist hier jetzt nach einem Monat aufgefallen, da ich nett daraufhin gewiesen wurde, dass man sich nur 3 Sachen nehmen darf. Ich hab die ersten paar Wochen also fröhlich mehr genommen, einfach weil ich es nicht wusste. Ich hatte halt Hunger. :D 

Und weiter geht's mit dem Thema Schule: Wenn mich hier jemand nach meinem Nachnamen fragt (zum Beispiel die Leute beim Essen, wenn mein Name fälschlicherweise nicht auf der Liste steht), versteht derjenige meistens "Grenier", weil der Name auf französisch mehr Sinn macht. Da darf ich dann schön buchstabieren.

Ich dachte ja, nachdem wir in der zehnten Klasse englische Zeitformen 5000mal wiederholt haben, hab ich das hinter mir. Falsch gedacht, jetzt hab ich hier das ganze nochmal. das hat aber den Vorteil, dass ich erfahre, welche englische Zeitform welcher französischen entspricht und dadurch theoretisch lerne, wann ich welche Zeitform verwenden muss, was mir bis jetzt relativ egal ist, solange ich irgendwie ausdrücken kann, was ich sagen will und hoffentlich verstanden werde.  

Mir wurde heute das erste Mal gesagt, dass ich eine französischen Akzent habe und bin da voll stolz drauf. Mal schauen, wann ich nicht mehr jeden Tag mindestens einmal mein kleines Wörterbuch rauskkramen muss, weil mir weder das französische Wort noch eine halbwegs verständliche Erklärung einfällt. Das war dieses Wochenende der Fall, als ich meiner Quasi-Gastschwester erklären wollte, was der Aquaboulevard ist und dabei das Wort Wasserrutsche brauchte. (Hat am Ende mit Englisch geklappt und eine Rutsche heißt "toboggan")

Apropos Aquaboulevard, da war ich nämlich am Wochenende. Das ist ein Freizeitbad im Südwesten von Paris. Organisiert wurde das von YFU, wodurch ich ein paar der anderen YFUler, die hier in der Region Île-de-France sind, wiedergesehen habe. Unter anderem auch Emma, die mit mir auf VBT und dem LVW war und deren Schule hier auch Jeanne d'Arc heißt. Wir haben dann natürlich auf Deutsch geredet, obwohl wir dafür mehrmals "böse" angeschaut wurden, man soll ja versuchen französisch zu reden, aber deutsch ist viel praktischer, erst Recht, wenn man so viel und schnell reden will wie wir. Im Aquaboulevard gab es auch ein Seil, um damit zu schwingen und sich ins Wasser fallen zu lassen. Das hat mit am meisten Spaß gemacht und mich daran erinnert, wie wir bei dem Hochwasser so von einem Baum in den Stausee gesprungen sind. leider konnten wir das nur 2 Mal machen, weil unsere Zeit dann um war. Eine letzte Sache noch zum Aquaboulevard: Badeshorts sind verboten, das heißt, dass alle männlichen Besucher des Bades in engen Badehosen rumgelaufen sind, was man jetzt bei manchen nicht wirklich sehen will.

Meine "Quasi-Gastschwester" heißt übrigens Salomé und ist echt nett. Sie hat auch mit YFU ein Austauschjahr gemacht (in Südafrika) und, wohnt normalerweise irgendwo in den Bergen und studiert hier in Paris irgendwas mit Restaurant, keine Ahnung, was genau. Hängt also mit YFU zusammen, dass sie hier ist und weil meine Gasteltern noch ein Zimmer frei haben,, da ja eine eigentlichen Gastgeschwister alle nicht da sind.

Um noch einmal zum Thema Schule zurückzukommen: Hier ist es genauso wie in Deutschland, dass alle Lehrer meinen, in der letzten Woche vor den Ferien (die hier heute angefangen hat) noch eine oder zwei Arbeiten schreiben zu müssen. Ich bilde mir auch ein, dass ich hier mehr Leute Deutsch sprechen höre, wenn in Deutschland gerade Ferien sind. Also zum Beispiel jetzt gerade. 
Ich habe auch schon meine erste Klassenarbeit wiederbekommen, eine streberhafte 19 in Englisch. Dazu kann man noch anmerken, dass nur die Hälfte der Arbeit gewertet wurde, weil die Lehrerin aus Versehen die Lösungen für die andere Hälfte mitkopiert hatte. Die zweite Klassenarbeit wird auf keinen Fall so gut ausfallen, liegt daran, dass es histoire-géo ist und ich reichlich wenig bis gar nicht gelernt habe und nicht einmal mit dem Geschichtsteil fertig geworden bin. Das war aber Quellenarbeit, weshalb ich vielleicht eine 5 oder so bekommen könnte.

Noch einen letzte Sache so halb zum Thema Schule: Auf meinem morgendlichen und nachmittaglichen (okay das Wort gibt es anscheinend nicht) Weg zur Métrostation/von der Métrostation zur Wohnung komme ich an 3 Sachen vorbei:

  1. Zebrastreifen, die keine Zebrastreifen sind. Die tollen Linien auf der Straße heißen hier nur, dass hier eine Stelle ist, wo man über die Straße gehen könnte. Man sollte also schauen, ob nicht doch ein Auto kommt.
  2. eine Schaufensterpuppe von einem Wander-Ausrüstungs-Laden, die mir jeden Morgen im Halbdunkeln einen riesigen Schreck einjagt uuund
  3. eine verdammte Bäckerei, in der ich mir viel zu oft nachmittags ein Croissant oder Pain au chocolat - oder beides - kaufe.
Das war es auch schon wieder von mir :) Bis zum nächsten Post. ^^

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